Speditive Mitgliederversammlung, Wechsel im Präsidium, Gäste aus Politik, tolle Organisation, spannender Vortrag zur Beizjagd (Falknerei) und Gemütlichkeit: Was will man mehr?
Trotz oder wegen des heissen Wetters in der Turnhalle Günsberg, anstatt – wie für Jäger üblich – draussen in der Natur: Nach Kaffee und Züpfe eröffnete Hegeringpräsident Cyril Bardet, Selzach, die Mitgliederversammlung und konnte heuer auch Politprominenz begrüssen. Die Ehre gaben sich aus dem kantonalen Parlament Ratspräsident Roberto Conti, Pro Natura-Co-Präsidentin Silvia Fröhlicher, Revierförster Thomas Studer sowie Remo Bill, Heinz Flück und Sandra Morstein. Nicht nur bereicherten die Referate der drei Erstgenannten und ihr Bekenntnis zur Jagd die Versammlung ausserordentlich, interessante und weiterführende Gespräche in den Pausen und beim Aser (Mittagessen) stimmen die Mitglieder des Hegerings Leberberg bei der Bewältigung aktueller Probleme zuversichtlich!
In gewohnter Manier führte Cyril Bardet zielstrebig und zügig durch die Traktanden seiner letzten Versammlung, man spürte die tadellose Vorbereitung. Allen Geschäften wurde einstimmig zugestimmt, auch den revidierten Statuten. Nachdem Cyril Bardet Ende März 2024 zum Präsidenten des Verbandes RevierJagd Solothurn gewählt worden war, konnte er nun das Präsidium des Hegerings Leberberg abgeben. Gewählt wurde mit grossem Applaus der 45-jährige Christoph Eschbach aus dem Revier 8 Feldbrunnen. Ebenso mit grossem Applaus gewählt wurden der neue Vizepräsident Stephan Blaser und wiedergewählt der restliche Vorstand und die beiden Revisoren.
Geehrt hat die Versammlung für ihre grossen Verdienste den bisherigen Vizepräsidenten Sascha Egger und natürlich den abtretenden Präsidenten Cyril Bardet. Er schied mit grosser Wehmut. Nicht nur mit überdurchschnittlichem Engagement und frischem Wind hat er den Hegering Leberberg die letzten vier Jahre geführt, sondern auch mit sehr viel Herzblut. Es versteht sich daher von selbst, dass er den neuen Präsidenten gut einführen und zu Beginn auf Wunsch tatkräftig unterstützen wird.
Im Anschluss an den statutarischen Teil stellte Philip Spillmann als Präsident das Revier 9 Günsberg vor, das wie fast alle Leberberger Reviere über einen vielfältigen Wildreichtum verfügt, aber auch Störungen und unerfreulichen Entwicklungen ausgesetzt ist, denen die Jäger mit grosser Skepsis gegenüber stehen und auf die Philip Spillmann pointiert hinwies (u.a. Wisentgehege, das jahrzehntealte Wildwechsel zerschneidet). Revier 9 hat auch den ganzen Anlass bestens organisiert, wofür ihm Dank gebührt.
Gespannt, nicht ohne immer wieder „das habe ich nicht gewusst“-Bemerkungen hörten dann alle Daniel Kleger zu, der als Präsident der Schweizer Falknervereinigung Erstaunliches über die uralte Kunst der Beizjagd referierte und zum Schluss auch einen seiner herrlichen Falken zeigte, wenn auch nicht bei der Arbeit, so doch beim Füttern. In der Schweiz wird die Beizjagd v.a. auf Schaden stiftende Krähen ausgeübt. Das Staunen ringsum wuchs. Denn auch wenn jeder Jäger grundsätzlich weiss, was Beizjagd ist, sind doch die grossen Anforderungen an und Details über die eingesetzten Vogelarten, ihre Spezialitäten, die Aufzucht, das Training, die Vorschriften etc. kaum jemandem bekannt.
Wie bei allen Versammlungen kam auch der gemütliche Teil nicht zu kurz. Das Bläserkorps Wandfluh unter Toni Pürro spielte wieder auf, das Essen konnte gefasst
werden, schmeckte allenthalben und nun wurden viele ernsthafte, aber auch lockere Gespräche geführt. Dabei wurden die sehr willkommenen Gäste aus der Politik zwar mit Jägerlatein verschont, dafür aber über allerlei Wissenswertem aus der Jagd informiert und auch auf Probleme angesprochen. Themen waren da nicht zuletzt die leidigen Sparmassnahmen des Kantons i.S. Rehkitzrettung und Präventionsmassnahmen Unfallverhütung Wildtiere auf Strassen. Die Mitglieder des Hegerings Leberberg freuen sich natürlich bereits auf ein Wiedersehen mit diesen Kantonsvertretern und vielleicht noch weiteren im 2026!
Bilder; S. Blaser, Text; B. Sollberger